Was ist Yoga?

Yoga ist ein Wort aus dem Sanskrit, der heiligen Sprache Indiens, und bedeutet soviel wie “Vereinigung”. Es ist eine rund 5000 Jahre alte indische Philosophie, das aber auch konkrete Übungen vorschlägt, um Meschen die Selbstverwirklichung zu ermöglichen. Das heisst Gott, das Universum, die Liebe, das höhere Selbst – oder wie immer es du nennen magst – in sich wieder zu entdecken und zu kultivieren.

Es gibt mehrere Kategorisierungen, um Yoga zu beschreiben und sich dem Thema anzunähern:

3 Körper – 4 Wege – 5 Punkte

Die 3 Körper

Wir sind uns unseres physischen Körpers bewusst, aber was sind die übrigen zwei Körper, die da noch existieren sollen? Zum einen ist da der Geist, der Verstand. Das sind nicht nur unsere Gedanken, es sind auch unsere Emotionen und Gefühle. Der dritte Körper ist die Seele, der spirituelle Aspekt in uns.

Übersicht über die Bezeichnungen, die für die Körper verwendet werden.

3 Körper der yogische Name Ursprungsname Sanskrit
Physischer Körper Physischer Körper sthula sharira
Geist / Verstand / Emotionen Astralkörper sukshma sharira
Seele Kausalkörper karana sharira

 

Die 4 Wege

Ein weiterer Ansatz Yoga zu unterteilen, ist die Unterscheidung in 4 Hauptwege:

  1. Karma Yoga
    Beschreibt den Weg des selbstlosen Dienens. Ich tue dir, einer Gemeinschaft, einem Lebewesen etwas Gutes und praktiziere so den Weg der Hingabe. Dabei nehme ich bewußt war, was dieser Dienst an Anderen mit mir macht und kann so tiefer zu meinem Selbst, zu meiner Seele finden. Wichtig ist es, nicht am Ergebnis der Tat anzuhaften, sondern einfach während des Tuns das Beste zu geben, um es dann wieder loszulassen, ohne ein gewisses Ergebnis oder eine Reaktion von anderen zu erwarten.
  2. Bhakti Yoga
    Wird auch das “Yoga des Herzens” genannt. Es bedeutet die Hingabe zu Gebeten, Chanten (Mantrasingen) und Ritualen, aber auch durch das Erzählen von Heilgengeschichten. Kann auch im Alltag mit folgendem Mindset praktiziert werden: “Ich bin klein und du bist groß, alles was ich tue, tue ich für dich, Gott!”. Dadurch öffnet sich das Herz und der Weg zu Gott wird geebnet.
  3. Raja Yoga
    Raja hat im Sanskrit die Bedeutung für “König” und beschreibt im Yoga den Weg, wie man seinen Geist reinigt. Dabei geht es darum, die Kontrolle über den eigenen Verstand zu erlernen. Als wichtige Übungen dienen die Konzentration und die Meditation.
    Ein Unterpunkt des Raja Yoga ist das Hatha Yoga, wohl der bekannteste “Zweig” des yogischen Wegs. Dieser umschließt die (hauptsächlich körperlichen) Praktiken, die vor allem im Westen für “Yoga “ stehen: Asanas, Pranayama, Tiefenentspannung, positives Denken und Meditation.
  4. Jnana Yoga
    Jnana Yoga ist der intellektuellen Zugang zu Yoga, der philosophische Teil, das Wissen, das über Yoga gesammelt wurde. Hier findest du zu dir selbst, über das Studieren von Texten und Büchern, aber auch durch Ausführugen und Erklärungen von Meistern, die zu diesem Thema sprechen.
    Fragen wie
    “Wer bin ich?”,
    “Woher komme ich?”,
    “Was ist der Sinn des Lebens?”,
    “Was ist mein Weg?
    werden hier beleuchtet. Jnana Yoga erklärt die Reinkarnation und Meditationstechiken, um sich zu erfahren: “Ich bin das Absolute, ich bin das Unendliche”.

Die 5 Punkte

Swami Vishnudevananda hat 5 Punkte definiert, um der westlichen Welt, die Lehre des Yoga anschaulich zu machen. Er hat dabei die Analogie zum Auto verwendet, damit man es sich noch bildlicher vorstellen kann. Der Körper dient uns als Fahrzeug, um uns durch unser Leben zu “manövrieren”. So wie ein Auto, benötigt der Körper auch “Servicierung”, damit man die “Reise” in vollen Zügen genießen kann.

    1. Richtige (körperliche) Übung (Asanans)
      Asanas sind auf den ersten Blick körperliche Übungen, die bei genauer Betrachtungsweise aber auch auf emotionaler und spiritueller Ebene wirken. Wie beim Auto, brauchen wir ein regelmäßiges Service, der Körper muss “geölt” werden, wir erhöhen die Beweglichkeit von Gelenken, Muskeln, Bändern und Sehnen und stimulieren den Kreislauf.
    2. Richtiges Atmen (Pranayama)
      Durch bewusstes und richtiges Atmen zapfen wir unsere “Batterie”, den Solar Plexus an. Die dort gespeicherten Energiereserven können uns – gepaart mit tiefer und achtsamer Atmung – helfen, Depressionen oder Stress aufzulösen.
    3. Richtige Entspannung (Savasana)
      Das Kühlsystem eines Autos, hält das Fahrzeug auf optimaler Arbeitstemperatur. Die Kühlung unseres Körpers erreichen wir durch Entspannung, die uns hilft physische und psychische Überanstrengungen auszugleichen. Die Entspannung ist der Weg der Natur unseren Körper im Gleichgewicht zu halten.
    4. Richtige Ernährung (vegetarisch/vegan)
      Wie der Treibstoff für das Auto, versorgt uns die Nahrung mit den notwendigen Nährstoffen, um optimal zu funktionieren. Es ist die Quelle von dem was der Körper ist. Das Essen sollte einfach und gesundheitsfördernd, mit der besten Wirkung für Körper & Geist, gleichzeitig mit den wenigsten negativen Auswirkungen für andere Lebewesen und die Umwelt sein.
    5. Positives Denken & Meditation (Vedanta & Dhyana)
      Wie jedes Fahrzeug einen intelligenten Fahrer benötigt, braucht auch der Körper einen ausgeglichenen Verstand, der der Schlüssel zu geistigem Frieden ist. Durch Konzentration werden negative Gedankenwellen aufgelöst und durch Meditation wird innerer Frieden erfahren.